Gabriele Wanger

… halb acht abends – ein bunter Kreis singbegeisterter Menschen hüpft von einem Bein auf das andere – Vokale werden an die Decke geworfen, man hört Ahaaaas und Ohooos und zum Schluss ein langgezogenes JJJJJAAAAAAAA … 

So beginnen unsere "offenen Singabende" – die Stimmen werden lautmalerisch aufgeweckt, und schon bald entsteht mühelos ein singendes Miteinander, das unglaublich Freude macht! 

Diese "Singfreude" begleitet mich seit meiner Kindheit – unsere sehr beherzt singende Großtante sang regelmäßig alle klassischen Volkslieder mit uns auf und ab – "Das Wandern ist des Müllers Lust, das Waaaahaaaandern …" usw. Ihr verdanke ich, dass ich auch heute noch sämtliche Strophen der Lieder "wie im Schlaf" erinnere! Am allerschönsten fand ich, wenn sie eine zweite Stimme dazusang, das war einfach wundervoll!

Der singende Faden schwingt weiter in meinem Leben –  beim Singen mit meiner eigenen Tochter und während meiner Zeit als Kinderkrankenschwester am Garmischer Klinikum. Dort wird das "Abendsingen" zum geliebten Ritual, wenn Schwester Gabi Dienst hat!

Im Jahr 2009 gründet der Musiktherapeut Wolfgang Bossinger das Netzwerk "Singende Krankenhäuser", eine Initiative zur Förderung heilsamen Singens an Kliniken und Gesundheitseinrichtungen. Begeistert von dieser Idee, entsteht der Wunsch, dem eigenen Singen mit Menschen mehr Raum zu geben. Es folgen Fort- und Weiterbildungen für heilsames Singen, Stimme und Rhythmus. Die erste kleine Singgruppe trifft sich 2011 in einer Küche in Uffing.